Split gegen Regensburg – 2 Spiele wie Tag und Nacht

Split gegen Regensburg – Zwei Spiele wie Tag und Nacht

Die zahlreichen Zuschauer erlebten an zwei Tagen zwei Spiele wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Beim Nightgame verteilten die Tornados trotz deutlich besserer Schlagleistung Geschenke an die Legionäre. Am Tag darauf behielten sie dann, bei fast ausgeglichenem Hitting, nach einem dramatischen Finale die Oberhand.

Spiel 1: Gutes Hitting ohne Ausbeute

Inning 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
Regensburg 0 0 3 0 3 2 0 0 1 9 6 2
Mannheim 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9 3

Höhlein trat gegen den Regensburger Neuzugang Glynne auf dem Hügel an und beide starteten souverän in die Partie. Im 3. Inning dann die ersten Schwächen in der Mannheimer Defense, die die Legionäre gleich nutzten. Nach Hit by Pitch für Philipp Howard überwarf Höhlein nach Bunt von Bassel nicht nur diesen auf dem Weg zum ersten Kissen, sondern gleich noch den First Baseman der Tornados. Bassel rückte so gleich bis ans 2. Base vor. Nach dem Aus gegen Vance warf Höhlein dann zwar Gessmann am 1. Base aus, aber Howard kam zum ersten Punkt für Regensburg nach Hause. Back-to-Back Doubles von Glaser und LeBlanc brachten die nächsten beiden Punkte zur 3:0-Führung für die Legionäre.

Nach zwei Aus und zwei Walks im 4. Inning kam dann Stöcklin für Höhlein, lud mit einem weiteren Walk die Bases, kam aber mit einem 1-3-Play schadlos aus dem Inning. Das sollte sich im 5. Inning ändern. Stöcklin konnte an diesem Tag aber nicht an die Form der vergangenen Spiele anknüpfen und das schlug sich auf dem Scoreboard nieder. Bei einem Aus lud er sich nach dem Double von LeBlanc mit zwei Walks erneut die Bases. Dieses Mal nutzten die Legionäre die Situation. Der Single von Klijn brachte den nächsten Punkt, dem nach einem Wild Pitch ein weiterer folgte. Ein misslungener Pick-Off-Versuch bedeutete dann das 6:0 für Regensburg. Damit noch nicht genug. Im 6. Inning kamen zwei weitere Runner der Legionäre, jeweils durch einen Passed Ball, nach Hause. Im 8. Inning kam Hoffschild für Glynne auf den Mound. Dyer ersetzte Stöcklin dann im 9. Inning. Er musste noch das 9:0 hinnehmen, während Hoffschild dann im Anschluss den Sack zumachte.

Spiel 2: Spannung pur

Inning 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
Regensburg 0 0 2 0 4 2 0 0 4 10 10 4
Mannheim 0 0 0 1 3 0 0 6 1 11 12 1

Am nächsten Tag erlebten die Zuschauer dann ein vollkommen anderes Spiel, bei dem zum Schluss die Emotionen hochkochten. Kemp gegen Kuehn lautete das Pitcherduell und beide erwischten einen guten Start. Die ersten beiden Innings waren schnell abgehakt. Im 3. Inning gelang Gessmann mit seinem 2-Run-Homerun die Führung für Regensburg. Die erste Hälfte des 4. Innings beendeten die Tornados mit einem sehenswerten 6-4-3-Doubleplay bevor sie sich erstmals aufs Scoreboard brachten. Bei einem Aus kam Egetmeyer nach seinem Single durch ein Double von Schmitt über die Platte. Eine kurze Schwächephase von Kemp nutzten die Legionäre im 5. Inning gnadenlos aus. Nach Double von Vance und Single von Gessmann lud er mit einem Walk für Glaser die Bases, die dann LeBlanc mit seinem Triple leer räumte. Nach einem weiteren Aus kam er dann beim Single von Klijn zum 6:1 für Regensburg nach Hause. An diesem Tag aber gaben sich die Tornados nicht so leicht geschlagen. Nach Single von Matthews und Walk für Wagner brachte Coach Helmig Eisenhuth für Kuehn. Durch einen Double von Beachum und einen Wild Pitch verkürzten die Tornados den Rückstand um zwei Runs. Nach dem Aus gegen Dyer war seine Arbeitszeit auf dem Mound aber bereits wieder zu Ende. Bolsenbroek übernahm den Job. Bei einem Wild Pitch erzielten die Mannheimer einen weiteren Run zum 4:6. Es folgten zwei schnelle kurze Innings ohne weiteres Ergebnis. Im 8. Inning drehten die Tornados dann auf. Bei einem aus gelang Downey ein Double. Ein weiteres Aus später kam Höpfner per Single auf Base. Nach einem Intentional Walk für Matthews waren die Bases geladen. Ein Walk für Wagner brachte den nächsten Punkt für Mannheim. Danach sorgte, ein an diesem Tag überragend spielender Beachum, mit seinem Double für die nächsten drei Punkte. Beim Schlag von Dyer kam er dann durch einen Überwurf von Vance ans erste Base selbst über die Platte. Dyer rückte bis ans zweite Kissen vor. Hoffschild sollte es jetzt für Regensburg richten. Durch einen Single von Egetmeyer kam aber zunächst noch Dyer zum 10:6 für Mannheim nach Hause.

Es folgte ein 9. Inning, das an Dramatik und Emotion kaum zu überbieten war. Die Gäste am Schlag. Nach Hit by Pitch für Gessmann und Walk für Glaser sollte Schuler den Sieg für Mannheim nach Hause pitchen. Es sollte zunächst aber ganz anders kommen. Bei einem Aus schlug Christoph Howard mit seinem Double Gessmann und Glaser nach Hause. 10:8. Danach gelang Bindemann ein Single. Im Anschluss wurde der Schlag von Klijn im Rightfield aus der Luft gefischt. 2 Aus. Ein Single von Philipp Howard bedeutete das 10:9. Bindemann rückt auf das 2. Base vor. Was dann folgte, ist kaum zu beschreiben.

Bassel ist bei seinem Schlag knapp safe am ersten Base. Der Ball immer noch im Spiel. Bindemann versucht, das 3. Base zu stehlen. Ein Wurf ans dritte Base, ein Tag – das 3. Aus? Spielende? Alle hatten es mitbekommen, alle hatten es gesehen, nur die Umpire nicht. Sie gaben den Runner nach Beratung safe und somit zählte der Ausgleich.

Nicht nur die Zuschauer tobten. Coach Kemp protestierte lautstark gegen diese Entscheidung und war kaum zu beruhigen. Die Umpire hatten aber schlicht und einfach nicht hingesehen, so dass sie trotz aller Proteste ihre Entscheidung nicht revidierten. Regensburg wollte dann auch noch, wegen eines angeblich zweiten Visits auf dem Mound, einen Pitcherwechsel bei Mannheim erzwingen. Dies alles trug natürlich nicht zur Beruhigung der Gemüter bei.

Die Tornados fanden dann, als sie in der 2. Hälfte des 9. Innings wieder an den Schlag kamen, die passende Antwort. Bei einem Aus gelang Höpfner ein Single, bevor Matthews zum zweiten Mal an diesem Tag per Intentional Base-on-Balls die erste Base geschenkt bekam. Danach folgte der große Auftritt von Wagner. Mit seinem Schlag tief ins Leftfield gelang ihm ein Walk-Off-RBI-Single. Der Jubel der Manheimer war dementsprechend riesig als Dominik Höpfner die Homeplate überquerte.

Die nächste Generation Baller ist im Anmarsch: Julian Prade, Kevin Ludwig, Christian Schoupal, Anton Helmig, Matthias Downey

Fotos: Rainer Rüssel

1 Response

  1. Hermann Frank sagt:

    Kemp hätte eigentlich vom Platz fliegen müssen, hätten die Umpire keinen Dreck am Stecken gehabt. Komisch, daß man nirgends, weder auf der Regensburger Seite noch auf Baseball-Bundesliga, noch sonst wo, über diese doch sehr gravierende Fehlentscheidung zweier schlafender Umpire lesen kann!
    Waren die sich eigentlich bewusst, was sie mit ihrer Entscheidung hätten alles anstellen können?

    Man stelle sich vor, bei der Fußball EM schießt Deutschland das Siegtor und der Schiedsrichter und Linienrichter schauen in Richtung Zuschauer und geben das Tor nicht und der Gegner gewinnt in der Verlängerung!