Tornados Junioren erreichen Platz 4 bei DM

Zum dritten Mal hintereinander konnten die Junioren der Tornados als Baden-Würrtemberg-Meister zur Deutschen Meisterschaft reisen. Mit der Verteidigung des Titels (die Junioren der Tornados konnten 2011 und 2012 diese Meisterschaft gewinnen) wurde es allerdings nichts. Viele der Spieler, die 2012 dabei waren, mussten das Team aufgrund des Alters verlassen, zu viele junge Spieler mussten nachrücken, sodass allein die Teilnahme an dieser DM in Mainz einen Erfolg darstellt.

4 Teams waren in 2 Gruppen ausgelost worden. Nicht unzufrieden konnte der Mannheimer Coach Matt Kemp sein, wurden doch die beiden vermeintlich stärksten Teams, Paderborn und Regensburg, in die andere Gruppe gelost. Mannheim sollte es in seiner Gruppe mit den Landesmeistern aus Rheinland Pfalz (Mainz Athletics), Niedersachsen (Hänigsen Farmers) und Schleswig Holstein (Kiel Seahawks) zu tun bekommen. Die Hoffnung der Tornados war, dass in dieser Gruppe ein zweiter Platz drin sein könnte, um so unter die letzten 4 Teams ins Halbfinale zu kommen.

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Und so war es dann auch. Im Eröffnungsspiel gegen die Mainz Athletics unterlag das Mannheimer Team mit 3:10, konnte aber die Farmers aus Niedersachsen mit 13:3 und die Seehabichte aus Kiel mit 5:0 schlagen. Die Tornados wurden also mit 2 Siegen und einer Niederlage in ihrer Gruppe Zweiter. Das gesteckte Ziel war erreicht, man war im Halbfinale.

Hier ging es jetzt gegen das Team, das jeder bereits vor dem ersten Pitch am Samstag als Sieger des Turniers handelte, die Regensburg Legionäre. Es ist in Baseball Deutschland kein Geheimnis, dass die größten Talente unseres Sports schon früh zu den Legionären wechseln, da in Regensburg die besten Voraussetzungen bestehen, sich in täglichen Training an das Format amerikanischer Profis heranzuarbeiten. Zur Schule gehen die Jungs in einem Internat, das tägliches Training in professionellem Rahmen ermöglicht.  Optimale Bedingungen also für den deutschen Baseballnachwuchs in Regensburg, kontraproduktiv allerdings, was die Entwicklung konkurrenzfähiger Teams in Deutschland angeht. So hatten die Tornados gegen die Regensburg Legionäre keine Chance, gaben ihr Spiel mit 1:12 ab. Es mag sich komisch anhören, aber sie schlugen sich tatsächlich nicht schlecht gegen das Superteam aus der Oberpfalz. Als Pitcher versuchten Max Lehnert, Christian Schoupal, Marco Barbieri und Jeffrey Toelstede die Offense der Legionäre im Zaum zu halten. Es gelang ihnen nicht wirklich, zu routiniert waren die Regensburger Junioren. Auch unser Angriff brachte das eine um das andere Mal den Ball ins Spiel, schaffte es aber kaum die Defense aus Regensburg in Verlegenheit zu bringen. Routinierte Plays versperrten den Weg zur Homeplate. Diese zu erreichen blieb allein Jonathan Gom vorbehalten. Er schaffte es nach einem Single den Diamond komplett zu umrunden und den einzigen Punkt für Mannheim zu erzielen.

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So sollte es im letzten Spiel der Mannheimer Jungs um Platz 3 gehen. Wieder waren dort die Mainz Athletics der Gegner. Sie hatten in ihrem Halbfinalspiel gegen die Paderborn Untouchables mit 3:15 das Nachsehen. Unsere Junioren schlugen sich in diesem Spiel nicht schlecht. Maurice Moll stand auf dem künstlichen Mound des Softballplatzes, den man zum Baseballplatz umfunktioniert hatte. Hinter der Platte saß Matthias Downey, der sich gegen heranrasende Angreifer nicht beirren ließ. Obwohl nach hartem Kontakt umgerannt, war der Ball nach dem Auftauchen aus der Staubwolke noch immer in seiner Hand, eine Führung von Mainz durch dieses dritte Aus vermieden. Bis ins letzte Inning konnte Maurice Moll durch kluges und effektives Pitching mit Hilfe einer funktionierenden Defense die Mainzer Hitter im Zaum halten. 2:2 stand es lange zwischen beiden Teams, die Zeit rückte vor. Sollte es Extra Innings nach Ablauf der 90 Minuten Spielzeit geben?  Nein, 2 misslungene Pick-Offs auf Mannheimer Seite ermöglichten weitere Mainzer Runs. Die Konzentration des Teams war weg. 7 Runs der Athletics waren die Folge, Endstand 9:2 für Mainz.

2013_DM_Jun_018So wie den Tornados erging es allen Teams, die als Landesmeister nach Mainz gekommen waren. Die DM hatte keine Überraschungen parat. Neben dem Überteam aus Regensburg wurde lediglich Paderborn als echter Konkurrent gegen Regensburg gehandelt. Im Gruppenspiel verloren die Untouchables 1:4, im Finale dann allerdings 0:11. Man hörte, der eigentlich vorgesehene Pitcher für Paderborn hatte wegen einer Verletzung nicht auflaufen können. Für die nächsten Plätze waren Mainz, Mannheim und Hünstetten (Landesmeister Hessen) im Gespräch. Hünstetten war jedoch zu Paderborn und Regensburg in die Gruppe gelost worden, hatte also von Vornherein schlechte Karten. Nicht unerwartet also Mainz auf Platz 3, Mannheim 4 und Hünstetten 5. Die Plätze 6 bis 8 teilten sich in dieser Reihenfolge Hänigsen, Kiel und Berlin.

Nur Platz 4 für Mannheim? Die falsche Frage! Alle Mannheimer Jungs haben ihr Bestes gegeben. Der 4. Platz ist ein Erfolg! Es war einfach eine Freude mit anzusehen wie auch die Kleinsten und Jüngsten im Team Hits ins Feld schlugen. Marvin Kulinna mit seinen 13 Jahren schlug den Ball ins Feld wie ein Großer und hat das Spiel gegen Kiel (5:0) komplett gepitcht, dabei also keinen einzigen Run zugelassen. Maurice Moll überzeugte auf dem Mound im Spiel um Platz 3. Es war eine Freude zu beobachten mit welcher Coolness Kevin Ludwig an 3 spielte, die Bälle routiniert aufnahm und ohne jede Hektik zum ersten Base zu Luis Diaz beförderte. Etwas Pech hatte der nicht ganz gesunde Christian Schoupal mit seinen weiten, schönen Schlägen ins Outfield. Das eine um das andere Mal landeten die von ihm geschlagenen Bälle in den Handschuhen der am Outfieldzaun bereit stehenden gegnerischen Outfielder. In der Defense war an ihm an Short kaum ein Vorbeikommen. Max Lehnert, im Outfield eine sichere Bank. Mit einem Diving Catch versetzte er im Spiel gegen Mainz die mitgereisten Fans in Verzücken. Auch am Schlag war Max als Lefty erfolgreich wie auch Stefan Rathmann, der catchte, an 2 und im Outfield spielte – Stefan ein universal player. Auch Jeffrey Toelstede überraschte. Er hatte in dieser Saison nur ganz wenig trainieren können, spielte aber als sei er nie weg gewesen.

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Man sollte also nicht unzufrieden sein mit unseren Junioren. Sie haben sich gut geschlagen. Mehr wäre nur mit Glück möglich gewesen. Aber Glück hatte in diesem Turnier keine Mannschaft. Alle sind da gelandet, wo man es aufgrund der Spielstärke erwartet hatte.

Bilder: Lavinia El-Ayoubi