Lori started mit Shutout

Um 6 Uhr am Samstag hatten sich die Tornados zu ihrer längsten Auswärtsfahrt der Saison zu den Hamburg Knights aufgemacht. Am vorigen Wochenende hatte man in Mannheim gegen die Knights einen Split erreichen können. Auch dieses Mal kam es zu einem Split, aber zu zwei sehr unterschiedlichen Spielen.

 

Spiel 1

Während die Tornados wie auch im Hinspiel Lisa Frener in den Circle schickten, gaben die Coaches der Knights Lisa Biesenack das Vertrauen und auch den Ball. Diese Konstellation führte nach dem ersten Inning zunächst zu einer 4:1 Führung für die Tornados (Singles von Christin Poon, Nina Wunn, Fridi Meinck und Sabrina Hemmerich und Walks durch Mimi Kemmer und Ronja Jung) und brachte bereits früh Bewegung ins Bullpen der Knights. Aber Mara Lagler sollte erst im fünften Inning Biesenack ablösen, denn diese bekam die Mannheimer Offensive nach dem ersten Inning besser in den Griff und Lisa Frener hatte deutliche Schwierigkeiten die Strike Zone zu finden, wodurch sie dem Angriff der Knights Tür und Tor öffnete.

Im zweiten Inning resultierten fünf Walks und nur zwei Hits durch Nina Martoni und Afsoon Alipour in fünf Runs. Im dritten Inning konnten die Tornados zwar noch einmal kurzfristig den Ausgleich durch Singles von Natalie Neitzel und Mimi Kemmer, Walks von Stefanie Teismann und Christin Poon und einen umstrittenen Sacrifice Fly von Fridi Meinck über die Platte bringen, aber die Knights eroberten sie sofort in ihrer Hälfte des Dritten durch ein Single von Jenny Merrill und ein Double von Manuela Hintze zurück und sollten sie auch bis zum Spielende nicht mehr hergeben. Nachdem die Gäste aus Mannheim Sabrina Hemmerichs Lead-off Double im vierten Inning strandeten und punktelos blieben, erhöhten die Knights auf 10:6 durch drei Walks, zwei RBI Ground Outs und ein Single von Veteran Manuela Hintze.

Im fünften Inning verkürzten die Tornados noch einmal durch Singles von Christin Poon, Mimi Kemmer, ein RBI-Double von Fridi Meinck und ein RBI-Single von Sabrina Hemmerich auf 10:8, bevor dann im sechsten Durchgang alle Dämme brachen und durch Singles von Jenny Merrill und Günes Brown, ein Double von Antonia Ross, einen unglücklicher Error in der Mannheimer Verteidigung und den genau an die Right Field Foul Line platzierten Inside-the-park Home Run von Valentina Mommer fünf Runs zum vorzeitigen Endstand von 15:8 für die Gastgeber die Platte überquerten.

Positiv hervorzuheben sind auf Mannheimer Seite trotz der Niederlage die Offensivleisting von Fridi Meinck (3-3, 2B, SF, 3 RBI), der nach Pause aus privaten und beruflichen Gründen wieder zurück gekehrten Sabrina Hemmerich (3-4, 2B, RBI) und die Gesamtleistung von Juniorin Natalie Neitzel, die in ihrem ersten Bundesligastart auch zu ihrem ersten Bundesligahit kam und in der Defense unter anderem auch Nationalspielerin Alexandra Stüwe einen tiefen Flyball im Left Field wegfangen konnte. In einer Saison, in der die Tornados regelmäßig Stammspieler ersetzen müssen, sind es besonders die Ausrufezeichen, die die Nachwuchsspielerinnen setzen, auf die die Coaches ihr Augenmerk richten.

 

Spiel 2

Nach der aus Mannheimer Sicht recht zähen ersten Partie, nahm das zweite Spiel des Tages einen ganz anderen Gang und fand ein für die Tornados glücklicheres Ende. Für Mannheim betrat zum ersten Mal Neuzugang Lori Spingola den Circle. Spingola – ACC Pitcherin des Jahres 2012 – war am Donnerstag gelandet und die Erwartungen waren doch recht hoch. Ihr gegenüber stand Jenny Merrill im Circle für Hamburg, mit der die Damen aus der Quadratestadt beim Heimspiel am vorigen Wochenende schon zu tun hatten. Das Spiel entwickelte sich dann auch erwartungsgemäß zu einem Pitcherduell, obwohl es den Tornados gleich im ersten Inning gelang, mit null aus die Bases zu besetzen. Lead-off Mimi Kemmer war durch ein slap single über die Mitte auf Base gekommen, Christin Poons Bunt konnte von 3B Günes Brown nicht in ein Aus verwandelt werden, und Sabrina Hemmerich lud die Bases durch einen Walk. Leider hatte es sich hiermit mit der Mannheimer Angriffsherlichkeit für weite Strecken des Spiels erledigt. Fridi Meinck schlug den Ball hoch, aber leider nicht weit. Ihr Fly Out zum Pitcher, wurde durch Nina Wunns sanften Line Drive über die Mitte zu Short Stop Valentina Mommer gefolgt, bei dem sich Christin Poon zu weit vom zweiten Base entfernt hatte und den Knights das dritte Aus bescherte. In den folgenden fünf Innings kamen nur Ronja Jung durch einen Walk und Mimi Kemmer erneut durch slap single auf Base. Auf Hamburger Seite war die offensive Ausbeute noch magerer. Nur ein Hit by Pitch für Mara Lagler im dritten Inning brachte den Knights einen Base Runner.

So ging es punktelos ins siebte Inning. Im Mannheimer Dug Out hatten sich die Coaches Karin Lorenz und Oliver Samstag bereits über die Eventualitäten eines oder mehrerer Extra Innings Gedanken gemacht. Aber soweit sollte es nicht kommen. Mit einem Aus platzierte Ronja Jung einen Bunt an die Third Base Foul Line, der nicht nur von Günes Brown über Eins geworfen wurde, sondern zum Schock aller Hamburger Spieler und Fans auch noch der als Back-up gut platzierten Right Fielderin Sophie Wenger durch die Beine rollte und es auf dem Hamburger Kunstrasen bis zum Zaun schaffte. So machte sich Ronja Jung auf den Weg um die Bases, bevor sie am dritten Base sehr zur Missgunst des zahlenmäßig deutlich unterlegenen Mannheimer Fanblocks von Third Base Coach Karin Lorenz angehalten wurde. Diese Entscheidung sollte jedoch durch den folgenden Spielzug bestätigt werden, als der Wurf nach dem Bunt von Stefanie Teismann Second Base Antonia Ross etwas zu weit über First Base zwang. Bei der Kollision mit Teismann – im Winter übrigens Eishockeyspielerin und nebenher noch der Torwart der deutschen Inlinehockeynationalmannschaft – verlor Ross die Kontrolle über den Ball, was es Jung erlaubte vom dritten Base den heiß ersehnten Führungspunkt über die Platte zu laufen.

Die Knights hatten somit nur noch eine Chance, das Spiel zumindest in die Verlängerung zu bringen. Doch Spingola verhinderte dieses Vorhaben souverän. Ein Fly Out und ein Ground Out von Second Base Christin Poon und ein Strike Out machten ihren ersten Sieg (nach 108 in vier Jahren für die North Carolina Tar Heels) im Trikot der Tornados perfekt. Insgesamt hatte sie 15 Knights per Strike Out auf die Bank geschickt. Nur Laglers Hit by Pitch trennte sie von einem Perfect Game. Ein gelungener Einstand.