Mixed Team erkämpft Platz 3 in Hevensen

Am vergangen Wochenende (21-22.Juli) kamen acht Teams aus der ganzen Republik in das Niedersächsische Hevensen um sich zu Messen und den begehrten Warsteiner-Cup auszuspielen. Zum ersten Mal mit dabei das Mixed Team der Tornados.

Für die Mannheimer bot das Turnier die ideale Gelegenheit um sich – in Vorbereitung auf die kommenden Heimspieltage – mit anderen Fastpitch-Teams zu messen. Befreit und ohne Druck wollte man auftreten um Spaß zu haben und den Kader besser aufeinander einzuspielen.

Um der Mannschaft einen unnötigen Anreisestress am Samstagmorgen zu ersparen, brach das Team bereits am Freitag auf. In einem Hotel in Göttingen (gute 15 Minuten vom Ballpark in Hevensen entfernt) bezogen die Wirbelwinde ihr Mannschaftsquartier. So blieb genug Zeit für einen entspannten Abend vor Turnierbeginn.

Auftaktsieg gegen Bielefeld
Bereits in der ersten Turnierbegegnung stand den Tornados der amtierende deutsche Vizemeister im Mixed Fastpitch Softball – Homebase Bielefeld – gegenüber. Die beiden Mannschaten sind alte Bekannte. So begegneten sich beide bereits 2010 bei der ersten offiziellen Deutschen Meisterschaft in Berlin sowie 2011 in Kerkrade (NL) beim Samacols Tournament.

Die vergangenen Begegnungen haben gezeigt, dass Bielefeld in Bestbesetzung sehr schwer zu schlagen ist und derzeit zu den stärksten Mixed Fastpitch Teams Deutschlands zählt. Nach Hevensen reiste die Homebase allerdings mit einem relativ kleinen Kader, in dem sicherlich der ein oder andere starke Spieler fehlte.

Die Mannheimer wussten diese Chance zu nutzen und fanden zusehend gut in die morgendliche Partie. Mit einer stabilen Defensivleistung und einer wacheren Präsenz am Schlag hatte man Bielefeld gut im Griff. Besonders sehenswert war der 3-Run-Homerun von Catcherin Nina. Am Ende hieß es 4:17 für die Tornados. Ein Bilderbuchauftakt!

Knappes Ergebnis im zweiten Gruppenspiel
Weitaus schwerer machten es da im zweiten Spiel die Dragons aus Dresden. Die Dresdener zeigten vor allem am Schlag ihre Klasse und zimmerten mehrere Bälle über die Köpfe Mannheimer Outfielder und den Zaun dahinter.

Beide Teams schenkten sich nichts und lieferten sich ein packendes Duell. Am Ende war es die Summe aus Unaufmerksamkeiten in der Mannheimer Defense sowie einer Strähne Glück auf Seiten der Dragons, die das Spiel mit dem finalen Endstand von 17:16 zugunsten der Dresdener entschied. Auch ein Grandslam-Homerun von Marco konnte daran nichts mehr ändern.

Halbfinale oder Trostrunde
Nach einem Sieg und einer Niederlage war auf einmal wieder alles offen. Mit einem Sieg stände man im Halbfinale des Turniers, mit einer Niederlage in der Trostrunde.

Letzter Vorrundengegner am Samstagabend waren die Blues aus Köln. Die Tornados hatten sich nach der Niederlage im zweiten Spiel wieder gefangen und namen als Hometeam zuerst das Feld.

Es entwickelte sich schnell ein Spiel auf Augenhöhe. Das Team von Karin und Elke Lorenz fand von Inning zu Inning besser in die Partie.

Letztendlich war es vor allem die Mannheimer Offensive die mit satten Hits – unter anderem einige Homeruns – die Überlegenheit und somit das 12:6 Endergebnis sicherte. Am Ende des ersten Turniertages in Hevensen stand man also auf dem zweiten Gruppenplatz und somit im Halbfinale.

Lufthansa sorgt für Abflug am Sonntagmorgen
Am Sonntagmorgen wurde das Mixed Team bereits beim aufstehen von der Sonne begrüßt. Das schöne Wetter sollte auch für den Rest des Tages halten und somit beste Bedingungen für die entscheidenden Turnierspiele bieten.

Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet im Mannschaftsquartier ging es wie bereits am Vortag auf zum Ballpark in Hevensen um dort das Halbfinale gegen das Lufthansa/LSG Team aus Frankfurt zu bestreiten.

Als langjährige erfolgreiche Mixed Softball Mannschaft und Turnier-Titelverteidiger angereist hielt die LSG-Mannschaft klar die Favoritenrolle inne. Dennoch wollten sich die Mannheimer davon nicht beeindrucken lassen und an die Erfolge vom Vortag anknüpfen.


Beide Teams spielten klar auf Sieg. Die LSG war dank ihrer souveränen Leistung den Tornados stets eine Nasenlänge voraus. Dennoch hielt das Team aus der Quadratenstadt dagegen und machte dem Gegner das leben schwer. Es blieb stets höchst spannend. Und auch wenn man sich letztendlich mit 7:12 geschlagen geben musste, so hatte man sich dennoch den Respekt des Gegners verdient.

Wenn Wirbelstürme und Drachen übers Feld fegen

Im zweiten Halbfinale konnten sich die Paderborn Pitchbulls gegen die Dragons aus Dresden durchsetzen. Somit kam es zum zweiten Aufeinandertreffen der Dragons und der Tornados an diesem Wochenende – diesmal im kleinen Finale, dem Spiel um Platz 3.

Aber was heißt hier kleines Finale? Beide Teams sollten den Zuschauern ein wirklich packendes Spiel bieten. Anders als die bisherigen Spiele wurden die Finalspiele auf sieben Innings angesetzt – ohne Zeitbegrenzung.

Noch einmal wollte man sich den Dragons nicht geschlagen geben. Die Motivation war hoch, die Spannung lag in der Luft. Das Trainerteam entschied sich dazu das Spiel mit Nina im Pitcher’s Circle zu beginnen.

Mit einer hervorragenden Leistung sowohl in Offensive als auch Defensive fegten die Wirbelwinde in den ersten vier Spielabschnitten gerade zu über das Feld und konnten sich eine komfortable 9:0 Führung erarbeiten.

Im Kopf fühlten sich die Tornados wohl schon als Sieger als Relief Pitcherin Andrea den Circle zu beginn des fünften Inning übernahm. Die Konzentration der Verteidigung war weg. Das sollte sich gegen ein starkes Team wie Dresden rächen. Die schwache Mannheimer Phase wussten die Dragons für sich zu nutzen und das mit maximalem Erfolg. Im fünften Inning konnten sie alle möglichen fünf Runs erzielen und den Vorsprung auf 9:5 verkürzen.

Im darauf folgenden sechsten Inning schienen sich die Wirbelwinde wieder zu fangen, so dass es vor dem entscheidenden siebten Spielabschnitt immer noch 11:6 zu Gunsten der Tornados stand.

Drei schnelle Aus und der Drops wäre gelutscht. Doch es sollte anders kommen. Wieder passte das Zusammenspiel der Mannheimer Defense nicht richtig zusammen. Fünf weitere Runs wurden zugelassen. Ausgleich 11:11!

Als Hometeam durfte man noch nachschlagen. Würde hier kein Punkt mehr erzielt, würde es in die Verlängerung gehen – ein Extra-Inning drohte. Obwohl es nur eines Runs bedurfte, zeigten sich Batter nicht von ihrer besten Seite. Schwache Kontakte und hohe Pop-Ups resultierten in drei schnelle Aus.

So kam, was kommen musste. Ein Extra-Inning! Der Trainerstab reagierte und wechselte. Für Andrea stand nun Closing Pitcher Alex im Pitcher’s Circle. Wieder gelang es nicht die Dresdner vollends unter Kontrolle zu halten. Ein weiterer Run wurde zugelassen.

Jetzt lastet extrem hoher Druck auf den Mannheimern. Es musste mindestens ein Punkt her um sich in ein weiteres Extra-Inning zu retten, oder noch besser zwei um das Spiel zu beenden. Der Erste Batter, das erste Aus, doch dann gelang es Matthias – an seinem Geburtstag – das Team mit einem Single-Homerun den wichtigen Ausgleich zu erziehelen.

Mannheim war wieder zurück im Spiel! Nach einem Walk konnte Alex durch ein Stealing auf das zweite Kissen vorrücken. Ein Basehit von Steafanie T und schon hatten die Tornados die Bases Eins und Zwei besetzt. Jetzt lag es also an Lead-Off Nina etwas aus der Situation zu machen. Nach einem Wildpitch wird Alex an der dritten Base ausgegeben – das zweite Aus. Stefanie T. konnte auf das zweite Kissen vorrücken, so dass die Wirbelwinde immer noch einen Runner in Scoring Position hatten.

Noch ein Aus durch die Defense der Dragons hätte das nächste Extra-Inning zur Folge, doch es sollte anders kommen. Stefanie nutzte die Gunst der Sekunde um – nach einem Hit ins Leftfield von Nina – um mit einem Headfirst-Slide sicher die Homeplate vor dem Ball zu erreichen.

Dieser Spielzug beendete das „kleine Finale“ nach weit über Zweieinhalbstunden und sicherte dem Mixed Team den dritten Platz des Turniers. Was ein Spiel!

Tornados ziehen positive Turnierbilanz
Insgesamt hat sich das Team als geschlossene Einheit präsentiert und alle Spieler im Kader haben ihren Anteil an dieser großartigen Turnierleistung. Auch Spieler-Coach Karin Lorenz ist zufrieden mit der Leistung ihrer Jungs und Mädels auf dem Feld: „Das Wochenende hat gezeigt, was Teamwork und Spaß am Spiel bewirken können. Das Turnier war anstrengend, hat uns aber neben dem offensichtlichen Spaß auch als Mannschaft weitergebracht – der Gewinn des Monsterspiels am Ende der verdiente Erfolg.“

LSG Frankfurt gewinnt Warsteiner-Cup 2012
Im folgenden Finalspiel zwischen LSG Frankfurt und den Paderborn Pitchbulls konnten sich die Titelverteidiger aus Frankfurt mit 20:12 durchsetzten und zum zweiten Mal in folge den begehrten Wahrsteiner-Cup mit nach Hause nehmen.

Niels Weithofer

Turnierbilder:
Weitere Bilder vom Turnier gibt’s in der Mixed Team Gallery.
Wir bedanken uns bei den Hevensen Pioneers für das tolle Turnier und freuen uns schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.